Bestimmung von Eigenwerten und Eigenvektoren
  
    - Schwingungen eines Fachwerks:
      
        - Fachwerk
          
            
 
            - in den Punkten 5 und 6 fest gelagert
 
            - alle Knoten haben Masse m
 
            - Balken als Zug-/Druckfedern mit gleicher
            Federkonstante c
 
          
         
        - äußere Vibrationen wirken auf das Fachwerk (durch
        die Lager 5, 6)
          
            - bei einigen Frequenzen heftiges Mitschwingen
            (Eigenfrequenzen)
 
            - jeweils typische Schwingungsformen
            (Eigenschwingungen)
 
            
 
 
          
         
      
     
    - Definition der Eigenwertaufgabe:
      
        - gegeben sei eine nxn-Matrix A
 
        - gesucht sind Zahl λ und Vektor x ≠ 0 mit
          
        
 
        - λ heißt Eigenwert
        von A, x Eigenvektor von A zum Eigenwert
        λ
 
        - Länge von x beliebig, häufig auf 1 gesetzt (oder
        größte Komponente auf 1)
 
        - Beispiel 1 (Diagonalmatrix)
          
        
 
        - Beispiel 2 (symmetrische Matrix)
          
        
 
        - Beispiel 3 (unsymmetrische Matrix)
          
        
 
        - Beispiel 4 (nur 1 Eigenvektor)
          
            
 
            - kein weiterer Eigenwert und Eigenvektor (bis
            auf Faktor)
 
          
         
      
     
    - Eigenschaften von Matrizen:
      
        - besondere Matrizen
          
            - AT = A (symmetrisch)
 
            - AT A = 1 (orthogonal, z.B. Drehungen
            und Spiegelungen)
 
            - (x, Ax) ≥ 0 für bel. Vektor x (positiv)
 
          
         
        - 
          Ähnlichkeitstransformation
          
            - B = U A U-1  (U beliebig, aber
            invertierbar)
 
          
         
        - Satz:
          
            - Ähnliche Matrizen A und B haben gleiche
            Eigenwerte
 
            - x Eigenvektor von A ⇒ Ux Eigenvektor von
            B
 
            - Beweis
 
            
 
          
         
        - Satz:
          
            - Sei A symmetrisch. Dann ist A zu einer reellen
            Diagonalmatrix D ähnlich, wobei die Transformationsmatrix U
            orthogonal ist:
 
            - A = U D UT mit UT U =
            1
 
            - Insbesondere sind alle Eigenwerte reell, der
            k-te Eigenvektor ist die k-te Spalte von U.
 
            - Beweis: z.B. in [8]
 
          
         
        - etwa bei Beispiel 2
          
        
 
        - betrachten i.F. nur symmetrische Matrizen
 
      
     
    - Analytische Berechnung von Eigenwerten und -vektoren:
      
        - A nxn-Matrix, dann gilt für ein x ≠ 0
          
            
 
            - also Polynom der Ordnung n für λ
            (charakteristisches Polynom von A)
 
            - hat n Lösungen (davon können mehrere
            zusammenfallen)
 
          
         
        - für Beispiel 2
          
        
 
        - Eigenvektor x1 als Lösung des homogenen
        System
          
            
 
            - 1. Komponente willkührlich auf 1 setzen
            →
 
            
 
            - Vektor normieren (Länge 1) durch Multiplikation
            mit 0.3827 →
 
            
 
            - analog für x2
 
          
         
        - Verfahren für größeres n wenig brauchbar
          
            - keine Lösungsformeln für n > 4
 
            - Nullstellensuche von Polynomen i.a. schlecht
            konditioniert
 
          
         
      
     
    - QR-Verfahren:
      
        - Grundidee:
          
            - Transformiere A mit geschickt gewähltem
            orthogonalen U
 
            - A' = UT A U
 
            - so dass A' größere Diagonal- und kleinere
            Nichtdiagonalelemente hat als A
 
            - Wiederhole, bis A' nahezu diagonal
 
          
         
        - Prinzip des QR-Verfahrens
          
            - Mache QR-Zerlegung von A
 
            - A0 = Q R
 
            - neues A ist A1 = R Q
 
            - dies ist eine Ähnlichkeitstransformation,
            denn
 
            
 
          
         
        - im Beispiel
          
            
 
            - nach 10 Iterationen wird aus B
 
            
 
            - U (und somit die Eigenvektoren) erhält man
            aus
 
            
 
            - nach 10 Iterationen
 
            
 
          
         
        - Konvergenz-Beschleunigung durch Shift
          
            - verschiebe Eigenwerte vor der QR-Zerlegung um
            σk
 
            
 
            - schiebe hinterher wieder zurück
 
            
 
            - sinnvoller Wert für σk: rechte
            untere Ecke von Ak
 
            
 
          
         
        - im Beispiel
          
            
 
            - schon nach 3 Iterationen erhält man die
            Ergebnismatrizen auf 4 signifikante Stellen
 
          
         
      
     
    - Symmetrische Hessenberg-Form:
      
        - QR-Verfahren konvergiert erheblich schneller für
        Tridiagonalmatrizen (symmetrische Hessenberg-Matrizen)
          
        
 
        - kann durch Transformation mit n-2
        Householdermatrizen (s. QR-Zerlegung) aus beliebiger symmetrischer
        Matrix erreicht werden
          
        
 
        - 1. Schritt mit folgendem Vektor v
          
            
 
            - folgende Schritte mit Teilmatrizen
 
          
         
        - Beispiel
          
            - 1. Schritt
 
            
 
            - 2. Schritt
 
            
 
            - zusammen
 
            
 
          
         
      
     
    - Verallgemeinertes Eigenwert-Problem (VEP):
      
        - gegeben seien zwei nxn-Matrix A, B
 
        - gesucht sind Zahl λ und Vektor x ≠ 0 mit
          
        
 
        - wichtiger Spezialfall: A, B symmetrisch, B positiv
        und nicht singulär
 
        - dann auf normales Eigenwert-Problem zurückführbar
          
            - Cholesky-Zerlegung von B
 
            - B = L LT
 
            - dann gilt
 
            
 
          
         
        - also:
          
            - Eigenwert λ und Eigenvektor x von
            L-1 A (L-1)T bestimmen
 
            - λ ist Eigenwert des VEP
 
            - (L-1)T x ist Eigenvektor
            des VEP
 
          
         
      
     
    - Matlab-Funktionen:
      
        - Lösung des Eigenwertproblems
          
            - [U,D] = eig(A)
 
            - A = U D UT, UT U = 1, D
            diagonal
 
            - Eigenwerte = Werte aus diag(D)
 
            - Eigenvektoren = Spalten von U
 
          
         
        - Lösung des verallgemeinerten Eigenwertproblems
          
            - [U,D] = eig(A,B)
 
            - Bedeutung wie bei eig
 
          
         
        - Hessenberg-Matrix zu A
          
            - [Q,H] = hess(A)
 
            - A = Q H QT mit QT Q =
            1
 
          
         
      
     
    - Anwendung auf Schwingungsprobleme:
      
        - Bewegungsgleichung für kleine Schwingungen (frei und
        ungedämpft)
          
            
 
            - x(t): Vektor der Koordinaten, Auslenkungen aus
            der Gleichgewichtslage
 
            - M: symmetrische, positive Matrix (Massenmatrix)
 
            - C: symmetrische, positive Matrix (Steifigkeitsmatrix)
 
          
         
        - Ansatz
          
            
 
            - liefert
 
            
 
          
         
        - also verallgemeinertes Eigenwert-Problem mit
          
            - Eigenwert ω2
 
            - Eigenvektor 

 
          
         
        - Lösung liefert Schwingung mit Eigenfrequenz ω
        = 2 π f
 
      
     
    - Aufgaben: