Fourieranalyse
  
  - Analyse von Störschwingungen: 
    
      -  seltsame Störungen in einer Maschine, hervorgerufen 
        durch Vibrationen unbekannter Herkunft
 
      -  Messung der Vibrationen ergibt 
        
      
 
      -  Spektralanalysator zeigt 
        
          
 
          - große Spitze bei 50 Hz
 
          - Spitzen in festen Frequenzabständen (Grundfrequenz 
            39.6 Hz)
 
          - Untergrund bei allen Frequenzen
 
        
       
      -  Interpretation 
        
          - Rauschen (Messfehler + allgemeine Störungen) als 
            Untergrund
 
          - Trafoschwingungen bei 50 Hz
 
          - besondere Störung mit Grundfrequenz 39.6 Hz
 
        
       
    
   
  - Fourierreihe: 
    
      -  Zerlegung einer periodischen Funktion f(t) mit Schwingungsdauer 
        T in Sinus- und Kosinus-Schwingungen 
        
          
 
          - mit ω := 2 π/T
 
        
       
      -  Berechnung der Koeffizienten 
        
          
 
          - liefert bei endlicher Reihe beste Approximation "im 
            quadratischen Mittel" [11]
 
          - konvergiert für stückweise stetiges beschränktes 
            f im Mittel [11]
 
        
       
      -  Zusammenfassung als komplexe e-Funktion 
        
      
 
      -  Berechnung der komplexen Koeffizienten 
        
      
 
      -  Bestimmung von an und bn aus cn 
        
      
 
    
   
  - Beispiel Sägezahnschwingung: 
    
      -  f(t) = t/2 für t = -π .. π 
        
      
 
      -  Aufbau aus Grund- und Oberschwingungen 
        
      
 
      -  als Applet zum Experimentieren 
        
      
 
      -  Koeffizienten 
        
      
 
      -  Fourierreihe also 
        
          - f(t) = sin(t) - 1/2 sin(2t) + 1/3 sin(3t) - 1/4 sin(4t) 
            ...
 
        
       
      -  Spektrum (Darstellung der Größe der Koeffizienten 
        über der Frequenz) 
        
      
 
    
   
  - Abtasten einer Funktion (Sampling): 
    
      -  in der Praxis Funktion f meistens nicht explizit bekannt
 
      - stattdessen werden Werte der Funktion f in festen Zeitabständen 
        Δt gemessen 
        
      
 
      -  z.B. Messung im Schwingstand alle 1/100 s
 
      -  Abtastfrequenz (Sampling rate) 
        
      
 
      -  insgesamt N Werte, also Messdauer 
        
      
 
    
   
  - Diskrete Fouriertransformation: 
    
      -  Ausgangspunkt sind N Werte xn, n = 0, .. N 
        - 1 (gemessen in festen Zeitabständen Δt)
 
      -  Berechnung der diskreten Fouriertransformierten X(k) (analog 
        zu ck) mit 
        
      
 
      -  Rücktransformation 
        
      
 
      -  Achtung: 
        
          - nur Schwingungen bis zur Nyquist-Frequenz fN 
            = fS/2 messbar
 
          - Schwingungen höherer Frequenz f tauchen bei niedrigeren 
            Werten 2 fN - f auf (Aliasing)
 
          
 
        
       
    
   
  - Fast Fourier Transformation (FFT): 
    
      -  Zahl der Operationen ops(N) (Multiplikationen + Additionen) 
        bei direkter Berechnung von Xk 
        
          - N Multiplikationen, N-1 Additionen für ein Xk
 
          - N2 Multiplikationen, N*(N-1) Additionen 
            für alle Xk
 
          - → ops(N) = 2*N2 - N
 
        
       
      -  starke Reduktion des Aufwands bei geradem N mit "Umsortier-Trick"
 
      -  Beispiel N = 4 
        
          - Mit der Abkürzung
 
          
 
          - erhält man die Fouriertransformierte Xn
 
          
 
          - was sich umsortieren lässt zu
 
          
 
          - Die Fouriertransformierte Ygn 
            der "geraden Werte" x0 und x2 berechnet 
            man mit
 
          
 
          - zu
 
          
 
          - Analog ist die Fouriertransformierte Yun 
            der "ungeraden Werte" x1 und x3
 
          
 
          - Also kann man die Fouriertransformierte der 4 Werte 
            auf die von jeweils 2 zurückführen
 
          
 
          - Für die Zahl der Operationen ergibt sich somit
 
          
 
        
       
      -  ganz analog zeigt man für beliebiges gerade N (s. 
        Anhang) 
        
      
 
      -  falls N eine Zweierpotenz ist, folgt aus dieser Beziehung 
        durch wiederholte Anwendung des "Umsortier-Tricks" (s. Anhang) 
        
      
 
      -  dies ist für große N eine dramatische Zeitersparnis, 
        etwa bei 1 ns pro Operation 
        
          -  
            
               
                | N | 
                ops normal | 
                ops FFT | 
              
               
                | 1024 | 
                2 ms | 
                20 μs | 
              
               
                | 1048576 | 
                2199 s | 
                0.042 s | 
              
               
                | 1073741824 | 
                73 a | 
                64 s | 
              
            
           
          -  1000x1000 Fouriertranformationen häufig (z.B. 
            Bildbearbeitung)
 
        
       
      -  man wählt (fast) immer N als Zweierpotenz, notfalls 
        mit Nullen auffüllen
 
    
   
  - FFT mit Matlab: 
    
      -  grundlegende Funktionen 
        
      
 
      -  da X komplex, häufig nur Betrag oder Betragsquadrat 
        (Leistungsspektrum) interessant 
        
      
 
      -  Darstellung des Spektrums 
        
          - nur bis zur zulässigen Maximalfrequenz
 
          - x-Achse in richtigen Einheiten (z.B. in Hz)
 
          - Matlabvektoren beginnen bei 1, Frequenzen fangen bei 
            0 an
 
          - → Indizes um 1 verschieben
 
        
       
    
   
  - Anwendungsbeispiel in Matlab: 
    
      -  Ausgangsfunktion 
        
          - f = @(t) 2 + sin(2*t) + 0.5*sin(6*t);
 
        
       
      -  gesampelt über Zeit T, N Werte 
        
          - T = 100;
            N = 1024;
            Delta_t = T/(N-1);
            t = [0:N-1]*Delta_t;
            x = f(t); 
        
       
      -  Samplewerte (Ausschnitt!) 
        
      
 
      -  FFT 
          
            - X = fft(x); 
              F = abs(X(1:N/2))/N;
              freq = [0:(N/2)-1]/T;
              plot(freq, F); 
          
       
      -  Spektrum 
        
      
 
      -  maximale Frequenz (Nyquist-Frequenz) 
        
      
 
      -  Wert bei f = 0 ist Mittelwert
 
    
   
  - Aufgaben: