Grenzwertsätze
    
      - Tschebyschoff-Ungleichung:
        
          - X Zufallsvariable mit E(X) = μ, Var(X) = σ2,
            c > 0 beliebig ⇒
            
          
 
          - anschaulich: Abweichung einer Zufallsgröße
            vom Mittelwert selten größer als einige σ
 
        
       
      - Beweis der Tschebyschoff-Ungleichung:
        
          - Betrachte diskrete Zufallsgröße Y gegeben
            durch
            
          
 
          - Offensichtlich gilt
            
          
 
          - Daher ist Erwartungswert
            
          
 
          - Außerdem ist
            
          
 
          - Daraus folgt
            
          
 
        
       
      - (Schwaches) Gesetz der großen Zahlen:
        
          -  Xi Folge von i.i.d. Zufallsvariablen
            mit E(Xi) = μ, Var(Xi) = σ2, 
            ε > 0 beliebig ⇒
            
          
 
          - anschaulich: Mittelwert geht mit Wahrscheinlichkeit 1
            gegen Erwartungswert
 
          - Stärkere Version (Mittelwert geht gegen
            Erwartungswert) ist falsch, da dauerhafte große Abweichungen
            möglich sind (wenn auch unwahrscheinlich).
 
          - Spezialfall
            
              - Xi ~ B(1,p), d.h. Eintreffen eines
                Ereignisses A mit Wahrscheinlichkeit p
 
              - E(Xi) = p
 
              - Mittelwert der Xi = relative
                Häufigkeit des Eintretens von A
 
              - Satz sagt: Relative Häufigkeit geht nach
                Wahrscheinlichkeit gegen p
 
            
           
          - nachträgliche Begründung für
            Frequentismus (s.o.)
 
        
       
      - Beweis des Gesetzes der großen Zahlen:
        
          - Definiere Zufallsgröße 
n
            
           
          - Wegen Unabhängigkeit der Xi addieren
            sich Erwartungswerte und Varianzen. Daher
            
          
 
          - Einsetzen in Tschebyschoff-Ungleichung ⇒
            
          
 
          -  mit n → ∞ folgt Behauptung
 
        
       
      - Zentraler Grenzwertsatz:
        
          - Xi Folge von i.i.d. Zufallsvariablen mit
            E(Xi) = μ, Var(Xi) = σ2
 
          -  betrachte Summenverteilung
            
          
 
          - Fakt: Sn geht gegen Normalverteilung, aber
            
              - E(Sn) = n μ, Var(Sn) = n
                σ2
 
              - gehen im Limes gegen unendlich, daher
                mathematisch unbequem
 
            
           
          - Ausweg: standardisierte Verteilung betrachten
            
          
 
          - Satz: Verteilung von Zn geht gegen
            Standardnormalverteilung
            
          
 
          - Beweis aufwändig
 
          - Satz verallgemeinerbar auf nicht-identische
            Verteilungen (unter bestimmten Voraussetzungen)
 
          - Grund für häufiges Auftreten der
            Normalverteilung, z.B.
            
              - Messfehler oder Produktionsungenauigkeiten oft
                Summe vieler kleiner Einzelfehler
 
              - Größe von Menschen durch viele
                verschiedene Parameter bestimmt
 
            
           
        
       
      - Approximation der Binomialverteilung:
        
          - Einzelverteilung Xi = B(1,p), i = 1, .. n
            
              - Eintreffen eines Ereignisses A mit
                Wahrscheinlichkeit p
 
            
           
          - X = Σ Xi = Anzahl der Treffer ~ B(n,
            p)
 
          - Binomialverteilung nähern durch Normalverteilung
            
          
 
          - Stetigkeitskorrektur 
            
              - Treppenfunktion → glatte Dichtefunktion
 
              - genauer, wenn Dichtefunktion Stufen in der Mitte
                trifft
 
            
           
          - besser also
            
          
 
          - Anwendungsbereich
            
              - n p und n (1-p) groß genug
 
              - Faustregel: beide ≥ 5
 
            
           
        
       
      - Beispiel Produktionsfehler (s.o.):
        
          - Fehlerquote p = 10 %, entnommen werden n = 100
            Stück
 
          - Check: n p = 10, n (1-p) = 90 → Näherung ok
 
          - Berechnung von P(X = 10) mit Binomialverteilung
            
          
 
          -  Berechnung von P(X = 10) mit Normalverteilung
            
          
 
        
       
      - Aufgaben: