Ausgleichsrechnung
  
    - Spezifische Wärmekapazität cp von Wasser:
      
        
      - Werte wie vorher
 
        - Idee:
          
            - Messwerte haben Fehler
 
            - Daten sollten durch Polynom 4. Ordnung gut
            beschrieben werden
 
          
         
        - gesucht: "bestes" Polynom zu den gegebenen
        Messwerten
          
        
 
      
     
    - Problem der Approximation:
      
        - gegeben N Punkte (xi, yi), i = 1, .. N, mit xi ≠
        xj für i ≠ j
 
        - gesucht Funktion f aus einer vorgegebenen Klasse (z.
        B. Polynom fester Ordnung), die "möglichst genau" durch die Punkte
        geht
 
        - Fehler von f bei Messung i
          
        
 
        - Gesamtfehler ("Methode der kleinsten Quadrate",
        "least square fit")
          
        
 
        - auch andere Gesamtfehler werden verwendet
          
        
 
        - Vorteil von r2
          
            - führt auf numerisch gut zu lösende
            Gleichungen
 
            - liefert für normalverteilte Messwerte den
            "wahrscheinlichsten" Fit ("maximum likelihood")
 
          
         
      
     
    - Lineare Ausgleichsrechnung:
      
        - lineares Gleichungssystem mit m Gleichungen für n
        Unbekannte (m > n)
          
            - A x = b
 
            - A mxn-Matrix, x n-Vektor, b m-Vektor
 
          
         
        - hat in der Regel keine Lösung
 
        - Beispiel
          
        
 
        - gesucht ist x mit minimalem quadratischen
        Fehler
 
        - kann berechnet werden als Lösung der
        Normalengleichung
          
            - (AT A) x = AT b
 
            - Beweis im Anhang
 
          
         
        - Lösung des nxn-Systems mit Gauß-Verfahren ist
        numerisch problematisch (schlecht konditioniert)
 
        - besser über QR-Zerlegung
          
            - Matrix A wird zerlegt in
 
            - A = Q R
 
            - mit
 
            - R = obere Dreiecksmatrix (unter der Diagonalen
            nur 0)
 
            - Q orthogonal (also QT Q = 1)
 
          
         
      
     
    - QR-Zerlegung am Beispiel:
      
        - Prinzip
          
            - Durch Spiegelung an einer geeigneten Ebene
            (gegeben durch ihren Normalenvektor v) wird ein Spaltenvektor von
            A in Richtung eines Koordinatenvektors ei
            gebracht
 
          
         
        - Basisvektoren: e1, e2,
        e3
 
        - Spaltenvektoren der (transformierten) Systemmatrix:
        s1, s2, s3,
 
        - 1. Schritt
          
            - berechne Hilfsvektor
              konkret
              
            
 
            - berechne Householdermatrix
              konkret
              
            
 
            - transformiere A
              
            
 
          
         
        - 2. Schritt:
          
            - berechne Hilfsvektor, ersetze dafür 1. Wert
            von s2 durch Nullen →
              
            
 
            - berechne Householdermatrix
              
            
 
            - transformiere A
              
            
 
          
         
        - 3. Schritt:
          
            - berechne Hilfsvektor, ersetze dafür 1. und 2.
            Wert von s3 durch Nullen →
              
            
 
            - berechne Householdermatrix
              
            
 
            - transformiere A
              
            
 
          
         
        - damit ist eine obere Dreiecksmatrix erreicht, also
          
        
 
        - Da Q1, Q2 und Q3
        orthogonal sind (nachrechnen!), ist es auch
          
        
 
        - und es gilt
          
        
 
      
     
    - Lösung der Normalengleichung:
      
        - Mit der QR-Zerlegung von A kann man schreiben
          
        
 
        - Da nur die oberen n Zeilen von R von 0 verschieden
        sind, teilt man das System in die oberen n und die unteren m-n
        Gleichungen
          
        
 
        - Die unteren Gleichungen kann man nicht lösen, sie
        liefern die Fehlerterme.
 
        - Die oberen Gleichungen liefern durch
        Rückwärtssubstitution die Lösung für x
 
        - Dieses x löst auch die Normalengleichung (Beweis im
        Anhang)
 
        - im Beispiel
          
            - Berechnung der rechten Seite
 
            
 
            - Lösen des Dreiecks-Systems
 
            
 
          
         
      
     
    - Anwendung Polynomfit:
      
        - gegeben m Punkte (xi, yi), i = 1, .. m, mit xi ≠
        xj für i ≠ j
 
        - gesucht: Polynom vom Grad n < m-1
          
            
 
            - mit
 
            
 
          
         
        - Einsetzen der Punkte in die Polynomdefinition
        liefert m Gleichungen für die n+1 unbekannten Koeffizienten
        ai
          
        
 
        - überbestimmtes lineares Gleichungssystem mit
        Vandermonde-Matrix
          
        
 
      
     
    - Was kann schief gehen:
      
        - A hat nicht Rang n
          
            - zu wenig Daten
 
            - Daten sind nicht unabhängig (schlechtes
            Experiment!)
 
            - Modell passt nicht
 
          
         
        - Modell macht keinen Sinn
          
            - z.B. kein Polynom, sondern ganz anderer
            Zusammenhang
 
            - Ausgleichsrechnung liefert gut aussehende
            Kurve
 
            - Extrapolation oder Interpolation ergibt trotzdem
            unsinnige Werte
 
            - Modell kommt aus der Theorie oder Erfahrung,
            Mathematik kann da nicht helfen!
 
          
         
      
     
    - Matlabfunktionen
      
        - QR-Zerlegung der Matrix A
          
        
 
        - Lösung des linearen Ausgleichsproblems A x ≈ b
          
        
 
        - Ausgleichspolynom n-ter Ordnung zu Datenpunkten xi,
        yi
          
            - poly = polyfit(xi, yi,
            n)
 
          
         
        - Anwenden des Polynoms auf Werte x
          
        
 
      
     
    - Messwerte mit verschiedener Genauigkeit:
      
        - gegeben seinen m Messwerte
          
            - (xi, yi), i = 1, .. m, mit xi ≠ xj für i ≠
            j
 
            - jeder mit einer Genauigkeit σi
            für yi
 
          
         
        - Die Koeffizienten ai des Fit-Polynoms
        n-ten Grades erhält man durch Lösung des Ausgleichsproblems
          
            
 
            - mit
 
            
 
            - Beweis: [6]
 
          
         
        - Statt Polynomen kann man auch beliebige andere
        Grundfunktionen verwenden:
          
            
 
 
            - Polynom wäre dann der Spezialfall
 
            - Xi(x) = xi-1
 
         
         
       
      
     
    - Aufgaben: