Ist man mit der Qualität des Ergebnisses nicht zufrieden oder möchte man eine höhere Kompression erzielen, muß man sich weitere Parameter genauer ansehen. Ich möchte hier nur die wichtigsten betrachten, eine komplette Auflistung findet man im User-Manual, das beim mpeg_encode-Paket dabei ist.
Die Grundidee der MPEG-Codierung besteht darin, daß sich in einem Film die Bilder meistens nur wenig ändern, und zwar vor allem durch Bewegung einzelner Teile. Daher werden im MPEG-File drei verschiedene Arten von Bildern (``frames'') abgelegt:
Da alle Bilder und auch die Änderungen verlustbehaftet gespeichert werden, nimmt mit zunehmender Zahl von P- und vor allem B-Frames die Qualität ab, die Kompression zu. Mit Hilfe des Parameters ``PATTERN'' kann man ein sich wiederholendes Muster von I-, P- und B-Frames angeben, die Variable ``GOP_SIZE'' enthält i.w. die Länge dieses Musters. Der oben angegebene Standardwert
    PATTERN                     IBBPBBPBBPBBPBB
    GOP_SIZE                    15
  ist oft vernünftig, vor allem, wenn man die Güte der einzelnen Bilder nicht
  zu weit herunterschraubt (s.u.). Eine extreme Alternative, die vor allem von
  manchen MPEG-Boards erzeugt wird, ist
   
    PATTERN                     I
    GOP_SIZE                    1
  Ein weiterer wichtiger Faktor ist der ``Gütefaktor'' Q, ein Maß für das durch
  zunehmende Kompression entstehende Rauschen. Man kann für alle drei
  Frame-Typen einen eigenen Q-Wert einstellen, wobei ein höherer Wert
  schlechtere Qualität bedeutet. Die obigen Werte
    IQSCALE                     8
    PQSCALE                     10
    BQSCALE                     12
  bewirken meistens eine ausreichend hohe Qualität bei recht guter
  Komprimierung. Die erzielten Kompressionsraten werden von mpeg_encode
  jeweils für die drei Frametypen ausgegeben; in unserem Beispiel betragen
  sie:
 I: 25:1, P: 31:1, B: 48:1
Bezogen sind diese Werte auf ``rohe'' Eingabefiles mit 24 Bit pro Pixel. Folgende Faustregel gibt Höchstwerte für die Komprimierung an, bei der in der Regel die Qualität noch akzeptabel ist:
I: 25, P: 33, B: 50Wenn sich bei den gewählten Q-Werten höhere Kompressionsraten ergeben, sollte man auf jeden Fall die Qualität des MPEG-Files genau prüfen und ggf. die Q-Werte herabsetzen oder gar das Frame-Pattern ändern.
Die folgende Tabelle vermittelt einen Eindruck davon, wie sich die verschiedenen Parameter auf Qualität und Kompressionsfaktor auswirken:
| Pattern | Q | Kompression | Größe [kB] | Qualität | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| I | P | B | ||||
| IBBPBBPBBPBBPBB | 8/10/12 | 25 | 31 | 48 | 104 | ok | 
| 6/12/15 | 19 | 38 | 63 | 89 | mäßig | |
| 8/10/15 | 25 | 31 | 63 | 90 | mäßig | |
| 8/10/25 | 24 | 31 | 109 | 73 | schlecht | |
| 6/15/20 | 19 | 47 | 174 | 73 | schlecht | |
| 1/1/1 | 5 | 4 | 4 | 962 | ok | |
| IBBPBBPBBPBB | 8/10/12 | 24 | 31 | 48 | 103 | ok | 
| IPI | 8/10/12 | 24 | 36 | - | 150 | ok | 
| 1/1/1 | 5 | 4 | - | 859 | ok | |
| I | 1/1/1 | 5 | - | - | 800 | ok |