Definition der Wahrscheinlichkeit
    
      - Beispiel "idealer Würfel":
        
          - Ergebnisse eines Wurfs: {1, 2, 3, 4, 5, 6}
 
          - Ereignisse
            
              - E1: Es wird eine 6 gewürfelt
 
              - E2: Es wird eine Zahl < 3
                gewürfelt
 
              - E3: Es wird eine ungerade Zahl
                gewürfelt
 
            
           
          - Elementarereignis: Ereignis,
            das nur aus einem einzigen Ergebnis besteht
 
          - Annahme: Ergebnisse gleichwahrscheinlich, also
            
              - P({1}) = ... = P({6}) = 1/6
 
            
           
          - Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses durch
            Abzählen der enthaltenen Elementarereignisse
            
              - P(E1) = P({6}) = 1/6
 
              - P(E2) = P({1,2}) = 2/6
 
              - P(E3) = P({1,3,5}) = 3/6
 
            
           
        
       
      - Beispiel "Drehen eines Glücksrads":
        
          - kreisförmige Scheibe mit Sektor-Markierungen
            
              
 
              - wird kräftig in Drehung versetzt und kommt
                durch Reibung zum Stehen
 
              - feststehender Pfeil zeigt auf die Scheibe und
                definiert das Ergebnis
 
            
           
          - Ergebnisse: jeder beliebige Winkel φ ∈ [0,
            360°)
 
          - Ereignisse
            
              - E1: der Winkel beträgt 90°
 
              - E2: der Winkel liegt zwischen 45°
                und 90°
 
              - E3: der Sektor "7" wird erreicht
 
              - E4: ein roter Sektor wird erreicht
 
            
           
          - Annahme: alle Ergebnisse gleichwahrscheinlich
            
              - unendlich viele Ergebnisse, sogar
                überabzahlbar viele!
 
              - P(E1) = P({φ, beliebig}) = 0
 
            
           
          - Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses =
            eingeschlossene Fläche / Kreisfläche
            
              - P(E2) = 1/8
 
              - P(E3) = 1/16
 
              - P(E4) = 1/4 + 1/8 + 1/16 = 7/16
 
            
           
        
       
      - Definition des Wahrscheinlichkeitsraums (Ω, ℱ,
        P):
        
          - Menge Ω (Ergebnisraum)
 
          - Menge ℱ von Teilmengen von Ω (Ereignisraum)
            mit folgenden Eigenschaften (σ-Algebra)
            
          
 
          - Abbildung P: ℱ → [0,1] (Wahrscheinlichkeitsmaß)
            mit
            
          
 
        
       
      - Anmerkung zu ℱ:
        
          - bei endlichem oder abzählbarem Ω oft
            einfach
            
              - ℱ = 
(Ω)
                (Potenzmenge von Ω) 
            
           
          - bei überabzahlbarem Ω (z.B. Intervall
            reeller Zahlen)
            
              - Potenzmenge "zu groß" → keine
                sinnvolle Definition von P möglich
 
              - Ausweg: nur "vernünftige" Teilmengen
                zulassen
 
            
           
          - bei reellen Zahlen z.B. Intervalle und ihre
            abzählbaren Durchschnitte und Vereinigungen
 
          - i. F. wird ℱ immer so angenommen
 
        
       
      - Einfache Folgerungen:
        
          - P(Ac) = 1 - P(A)
 
          - P(A ∪ B) = P(A) + P(B) - P(A ∩ B)
 
          - A ⊂ B ⇒ P(B \ A) = P(B) - P(A)
 
          - P(B \ A) = P(B) - P(A ∩ B)
 
          - P(A ∪ B ∪ C) = P(A) + P(B) + P(C) -
            P(A ∩ B) - P(A ∩ C) - P(B ∩ C) + P(A ∩ B
            ∩ C)
 
        
       
      - Beweis von 5:
        
          - Ereignisse als Flächen symbolisiert
            
          
 
          - Zerlegung in disjunkte Teile liefert sofort
            
          
 
          - Einsetzen in (5) ergibt dann
            
              - P(A ∪ B ∪ C) = P(I) + P(II) + P(III)
                + P(IV) + P(V) + P(VI) + P(VII)
 
            
           
        
       
      - Beispiel n-faches Würfeln:
        
          - Ω = {(a1,a2, .., an)
            | ai ∈ {1,2,3,4,5,6} }
 
          - P(ω) = 1/6n für alle ω
            ∈ Ω
 
          - Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, beim
            Mensch-ärger-dich-nicht herauszukommen?
            
              - konkret: A = bei dreimaligem Würfeln
                mindestens eine 6 würfeln
 
            
           
          - Trick: Berechnung des Gegenereignisses
            
              - Ac = bei dreimaligem Würfeln
                keine 6 würfeln
 
              - P(Ac) = 53/63
 
              - P(A) = 1 - P(Ac) = 1 - 53/63
                = 42.13 %
 
            
           
        
       
      - Laplace-Experiment:
        
          - Ω endlich
 
          - Annahme: alle Elementarereignisse
            gleichwahrscheinlich
 
          - Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses durch
            Abzählen der enthaltenen Elementarereignisse
            
          
 
          - Kombinatorik nützlich
            
              - Zahl der Permutationen (Vertauschungen) von n
                Elementen
 
              - P(n) = n! = 1 · 2 · ... · n
 
              - Zahl der Möglichkeiten, k Elemente von n
                auszuwählen
 
              
 
            
           
        
       
      - Beispiel Kniffel:
        
          - berechne P(FullHouse) beim Kniffel
 
          - Anzahl von FullHouse-Ergebnissen, sortiert: XXXYY,
            6*5 Möglichkeiten
 
          - Anzahl verschiedener Reihenfolgen
            
              - generell: 5! = 120
 
              - Vertauschen der X bzw. Y untereinander liefert
                keine neuen Reihenfolgen!
 
              - es bleiben: 5!/(3! 2!) = 120/(6*2) = 10
 
            
           
          - Damit
            
              - |A| = 10*30 = 300
 
              - |Ω| = 6^5 = 7776
 
              -  ⇒ P(A) = 300/7776 = 3.858 %
 
            
           
        
       
      - Aufgaben: